TSMC-Pläne: Keine Fabriken im Mittleren Osten, Preiserhöhungen möglich

Volker Rißka
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TSMC-Pläne: Keine Fabriken im Mittleren Osten, Preiserhöhungen möglich
Bild: TSMC

Nachdem Medien in der letzten Woche Gerüchte streuten, TSMC könne im Mittleren Osten Fabriken bauen, dementierte das Unternehmen heute – schon wieder. Denn diese Meldungen tauchen mit gewisser Regelmäßigkeit auf. Auch zum Thema Zölle und Preise gab TSMC einen kleinen Einblick.

TSMC dementiert Fabrikbau

Bloomberg hatte Ende letzter Woche berichtet, TSMC könnten einen großen Fabrikcampus in den Vereinigten Arabischen Emiraten bauen. TSMCs CEO C.C. Wei hat das heute dementiert.

Wei gab in seiner typischen Art zu verstehen, dass der Konzern vor Ort eher keine Kundschaft hat, und ein solcher Schritt damit nicht zur Strategie passt: TSMC rückt näher an die Kunden heran, deshalb gibt es neue Fabriken in Japan für Sony, in Deutschland für Autohersteller und in den USA für alle namhaften Branchenriesen der IT-Branche.

Bei Bloomberg war zuvor sogar von einer Gigafab die Rede, wenngleich der Begriff dabei fälschlicherweise mit sechs einzelnen Fabriken gleichgesetzt wurde.

Vor mehr als 10 Jahren, als TSMC die ersten beiden „Gigafabs“ in Taiwan baute, galt die Definition primär dem Output der Anlage: Sind es mehr als 1,2 Millionen Wafer im Jahr, ist es eine Gigafab. Das gelingt heutzutage aber schon mit drei oder vier Phasen, wie TSMC die Fabrikausbauten nennt. Offiziell spricht TSMC heute von vier eigenen Gigafabs, die zusammen 12,7 Millionen Wafer im Jahr belichten.

Geld und Strom allein reichen nicht

Gerüchte über Halbleiterfabriken in den Vereinigten Arabischen Emiraten, auch von TSMC, sind alles andere als neu. Erst im letzten Jahr musste TSMC ähnliche Medienberichte vom Wall Street Journal dementieren. Dass dieses Land immer wieder genannt wird, liegt an den offensichtlichen Bestrebungen, aber auch an den Fehlschlägen: Um vom Öl wegzukommen, will das Land neue Industrien erschließen, natürlich auch rund um das Thema AI. Dass Halbleiterfabriken kein Selbstläufer sind, zeigte sich aber schon vor 15 Jahren: AMDs Fabriken wurden seinerzeit von einem Konsortium aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gekauft, es sollte auch lokal eine Anlage errichten. Doch dieses Vorhaben versickerte letztlich komplett im Sand. Selbst die größten Verlockungen mit hohen Subventionen und günstiger Energie reichten am Ende nicht.

Ebenfalls interessant in dem Zusammenhang: Nur knapp zwei Tage vorher war berichtet worden, UMC könnte eine Fabrik im Mittleren Osten bauen. In diesem Fall soll Katar die treibende Kraft für eine mögliche Kooperation sein. UMC zeige jedoch wenig Interesse, heißt es, sieht das aktuelle Wachstum eher im Stadtstaat Singapur.

Preisgestaltung offen

Beim Thema Preise für die Belichtung bei TSMC, das zuletzt stets und ständig in den Medien präsent war, zeigte sich TSMC weniger dementierfreudig. Aktuell seien Erhöhungen aber nur ein Gedankenspiel, erklärte TSMCs Chef, vor allem auch, weil der taiwanische Dollar zuletzt gegenüber dem US-Dollar stetig zulegte. Verträge werden jedoch oft auf Jahre und mit jedem Kunden einzeln und spezifisch verhandelt.

Das Thema Zölle schob TSMC zudem in Richtung Kundschaft: TSMC ist kein Importunternehmen, sondern eines, welches Waren exportiert. Die Kundschaft würde letztlich diese Zölle beim Import zahlen müssen. Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme, das mitunter sprunghafte Verhalten vor allem in Washington kann hier schnell andere Fakten schaffen.

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