Nvidia GB10 und mehr: MediaTeks PC-Chip im Plan, Computex-Vorstellung vermutet

Nvidia und MediaTek halten jeweils eine Keynote zur Computex 2025, dort könnte auch der geplante PC-Chip debütieren und das Einsatzgebiet der bisherigen Kooperation vergrößern. Denn der bereits gezeigte GB10 ist für den klassischen Windows-PC eher eine Nummer zu groß, eine kleinere Variante könnte diesen Job übernehmen.
Gerüchte für einen PC-Chip gibt es bereits seit längerem, doch spätestens durch die Enthüllung des GB10 zur CES 2025 haben Nvidia und MediaTek gezeigt, dass sie es ernst meinen – dieser wird im Mai offiziell in den Markt geschickt. Zur Computex 2025 könnte eine (in-)offizielle Enthüllung erfolgen, wenngleich ein echter Start mit Produkten erst später erfolgen dürfte. N1X gilt dabei als Variante für Desktop-PCs, der N1 für Notebooks. MediaTeks CEO wird auf der Computex eine Keynote abhalten, die am 20. Mai um 11 Uhr Ortszeit in Taipei (5 Uhr deutscher Zeit) stattfindet. Im Rahmen dieser wird auch ein etwas genauerer Blick auf das PC-Geschäft und MediaTeks Ambitionen zusammen mit Nvidia erwartet. Nvidia wiederum hält die eigene Keynote bereits am Tag zuvor ab.
GB10 für Nvidia DGX Spark
Der GB10 getaufte Chip ist ein Gemeinschaftsprodukt von MediaTek und Nvidia ist aktuell im Nvidia DGX Spark und gleich ausgestatteten Partnerlösungen zu finden. Zielgruppe der ab 3.000 US-Dollar erhältlichen Systeme sind AI-Entwickler, die lokal LLMs testen können, bevor es ins Datacenter geht. Der Chip vereint eine Blackwell-GPU mit einer Grace-Arm-CPU zu einem SoC mit 128 GB LPDDR5X und 1 TB oder 4 TB großer SSD. GB10 bietet eine GPU mit 1 PetaFLOPS FP4-Leistung (mit Sparsity) und ist wie die aktuellen RTX-50-Grafikkarten mit Tensor-Cores der 5. Generation und RT-Cores der 4. Generation ausgerüstet. Die Grace-CPU stellt 20 Arm-Kerne zur Verfügung, davon 10 Cortex-X925 und 10 Cortex-A725. Das Ganze sitzt dann auf einem rund 150 × 150 mm großen Board – zum Vergleich: das klassische NUC-Board-Format ist 104 × 101 mm.

Der Windows-PC-Chip kommt
Eine Abwandlung dieser Lösung ist letztlich aber schnell auch für den PC denkbar, der dann Endkunden als Ziel hat. Statt 20 CPU-Kernen derer vielleicht nur noch acht bis zwölf, als Arbeitsspeicher vermutlich ein Viertel davon oder gar noch weniger, also 32 oder 16 GByte – je nachdem, welches Marktsegment am Ende adressiert werden soll. Genau das gilt dann auch für die GPU-Einheit und deren mögliche Ausbaustufe. Statt 3.000 US-Dollar, die der Einstieg in der Profi-Welt kostet, dürfte dies dann auch deutlich günstiger ausfallen.
MediaTek soll laut Medienberichten aus Asien bei ASE bereits zusätzliche Kapazitäten gebucht haben. ASE stellt OSAT-Kapazitäten (outsourced semiconductor assembly and test) zur Verfügung. Für einen Mainstream-PC-Chip ist zudem kein extravagantes Packaging nötig, es ist ein ganz klassischer Chip auf Substrat in einem FCBGA-Package – dafür gibt es mehr als ausreichend Kapazitäten auch bei vielen Anbietern. MediaTek soll binnen weniger Wochen Aufträge für rund ein Jahr bei ASE vergeben haben, heißt es weiter. Es scheint demnach ernst werden.