Sharkoon Skiller SGK50 S4 Gen2 im Test: Die Neuauflage ist nicht umsonst deutlich besser

Max Doll
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Sharkoon Skiller SGK50 S4 Gen2 im Test: Die Neuauflage ist nicht umsonst deutlich besser

Sharkoon legt die Skiller SGK50 S4 (Test) neu auf. Die „Gen2“ der Mini-Tastatur verspricht deutliche Fortschritte sowohl bei der Software als auch der Lautstärke und liefert sie im Test auch ab. Der Refresh ist dafür aber auch deutlich teurer als der zum absoluten Sparkurs verkaufte Vorgänger.

Sharkoon Skiller SGK50 S4 Gen2 im Test

Eine Tastatur für 70 Euro kann man schwerlich als Einstiegsmodell bezeichnen. Nichtsdestoweniger ist die Sharkoon Skiller SGK50 S4 Gen2 ein Einstieg: Ein sinnvoller in das ultrakompakte 60%-Format, und das trotz oder gerade wegen des höheren Preises. Die Neuauflage macht sinnvolle Fortschritte. Nur in einem Aspekt verschlechtert sich die Tastatur. Alle Details im Test.

Sharkoon SGK50 S4 Gen2 (Gateron Yellow)
03.06.2025
  • Leises, unauffälliges Tippgeräusch
  • Quelloffene Software
  • Kompakte Abmessungen
  • Quelloffene, flexible Software
  • Layout erfordert Kompromissbereitschaft
  • 3 LEDs leuchten durch Tastenreihen

Sharkoon SGK50 S4 Gen2 im Überblick

Bei der SGK50 S4 Gen2 handelt es sich weiterhin um eine Tastatur im 60%-Format, die alle nicht zwingend benötigten Tasten streicht. Kompensiert wird das über die FN-Ebene mit Hilfe von Doppelbelegungen. Zusatzausstattung bleibt wie beim Vorgänger auf ein Minimum beschränkt. Obligatorische Tastenbeleuchtung und ein der Optik halber beigelegtes Spiralkabel bleiben.

Der Rest – und die Neuerungen – stecken unter der Haube: Die Gen2 ist nun dank quelloffener Software vollständig auf zwei Ebenen programmierbar und deutlich besser gedämmt. Beide Features übernimmt sie von den Sharkoon SGK50 S2 & S3 PBT (Test) im 80%- und 96%-Layout und vereinheitlicht damit die Grundbeschaffenheit der Produktserie.

Die Preisempfehlung bleibt trotz besserer Dämmung gleich. Wie die alte S4 startet die Gen2 bei rund 70 Euro im Basismodell, bessere Taster und Tastenkappen kosten in der PBT-Version 10 Euro Aufpreis. Darüber liegt das Wood-PBT-Modell mit einem Gehäuse aus echtem Holz, das rund 160 Euro kostet. Standard- und Holzversion sind zudem ohne Taster und Kappen als Barebone für 50 beziehungsweise 120 Euro erhältlich.

Sharkoon SGK50 S4 Sharkoon SGK50 S4 Gen2
Größe (L × B × H): 29,3 × 10,3 × 3,8 (4,7) cm
29,3 × 10,3 × 3,8 (4,6) cm
Variante
30,5 × 11,8 × 3,8 (4,6) cm
Layout: 66 Keys („hacker“)
Gewicht: 648 g
602 g
Variante
737 g
Gehäuse-Material: Kunststoff
Kunststoff
Variante
Holz
Kabel: 1,80 m, USB/Type-C-USB (modular) 1,50 m, USB/Type-C-USB (modular)
Hub-Funktion:
Key-Rollover: N-KRO 6-KRO, N-KRO
Schalter: Kailh Red / Blue / Brown Gateron Red / G Pro 3.0 Yellow / Yellow
Hot-Swap-fähig
Switch Plate: Aluminium Polycarbonat
Tasten: Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
Variante
Form: zylindrisch
Material: PBT-Kunststoff
Beschriftung: dye sublimation
Zusatztasten:
Medienfunktionen: Stumm, Lautstärke Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Makroaufnahme Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi, Gaming-Modus, Makroaufnahme
Beleuchtung: Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife
Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Makros & Programmierung: 32 kB, 1 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig, softwarelos programmierbar
256 kB, 1 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig (inkl. Sekundärbelegung) programmierbar
Quelloffene Firmware
Preis: ab 64 € / ab 70 € / ab 70 € 70 € / ab 77 € / ab 68 € / 150 €

Taster: Die bessere Basis

Signale erfasst die SGK50 S4 Gen2 nun mit Tastern von Gateron. Lineare gelbe Modelle gibt es lediglich in der schwarzen Version der Tastatur, die Schwarz-Weiße Variante wird in den übrigen drei Konfigurationen angeboten. Lineare rote, taktile braune und silberne „Speed“-Taster haben den Handel jedoch noch nicht erreicht. Beide Farbvarianten nutzen beschichtete ABS-Tastenkappen, die Gattungstypisch eine glatte Oberfläche aufweisen.

Auch bei den normalen Gateron-Tastern handelt es sich um einfache Modelle aus dem Einstiegsbereich. Gegenüber den Kailh RT aus der alten S4 sind sie dennoch ein klarer Fortschritt. Mit einzelnen Ausnahmen bleiben sie frei von deutlichem Kratzen und haken nicht. Mit ein wenig Varianz im Widerstand muss man leben, genau wie mit einem Rest „Rauheit“ beim Tippen. Die Akustik ist, auch dank etwas weniger wackelnder Stempel, dezenter.

Das Wort „akzeptabel“ und „Basis“ kommen in den Sinn. Das reicht um damit zu arbeiten ohne sich ärgern zu müssen – völlig okay also, auch wenn es noch spürbar schöner geht. Dank Hot-Swap-Sockeln steht einem Austausch gegen höherwertige 3- und 5-Pin-Taster im Stil von Cherrys MX-Modellen aber nichts im Wege, sollte Bedarf bestehen.

Hot-Swap-Sockel beherbergen ordentliche Basistaster von Gateron
Hot-Swap-Sockel beherbergen ordentliche Basistaster von Gateron
Die Ausleuchtung passt erneut
Die Ausleuchtung passt erneut
An drei Stellen leuchten LEDs allerdings störend durch
An drei Stellen leuchten LEDs allerdings störend durch

Bessere Taster gibt es aber auch von Sharkoon: Die S4 Gen2 PBT besitzt, wie bei der S2 und S3, nicht nur bessere, wenn auch nicht mehr lichtdurchlässige, Tastenkappen aus PBT-Kunststoff mit mehr Oberflächenstruktur, sondern wird auch mit besseren Tastern bestückt. Lineare Gateron G Pro 3.0 Yellow sind zwar immer noch und, mit Blick auf den Preis der S4, logischerweise kein High-End, aber gute Midrange-Taster mit angenehmen Klang und feinem Feedback, bei dem das Eindrücken gleichmäßig und geschmeidiger vonstatten geht.

Bei der Beleuchtung geht Sharkoon einen Schritt in die falsche Richtung. Die Ausleuchtung passt, die Helligkeit bleibt okay und Nebengeräusche sparen sich die Dioden ebenfalls. An drei Stellen leuchten LEDs jedoch zwischen den Tastenreihen hindurch – hier sitzen LEDs einfach auf dem PCB. Laut Sharkoon stammen sie vom PCB der ANSI-Version, haben also keine Funktion. Bei voller Helligkeit stören sie je nach Sitzposition und Handstellung beim Hinschauen.

Gateron Red
Gateron Yellow
Gateron G Pro 3.0 Yellow
Charakteristik: linear
Hubweg: 4,0 mm
Position des Signalpunktes: 2,0 mm
Widerstand am Signalpunkt: 45 g 50 g
Widerstand am Druckpunkt:
Lebensdauer (Anschläge): 50 Mio. 100 Mio.

Alltag & Akustik

Im Betrieb erweist sich die Gen2 der S4 als großes Upgrade. Das liegt daran, dass Sharkoon in zwei Bereichen wesentlich erhebliche Verbesserungen erzielt.

Akustik: Deutlich leiser

Dass in der S4 nur eine dünne, leichte Lage Schaumstoff, eine Switch Plate aus Metall und günstige Taster verbaut sind, kann man hören. Eklatant wird der Unterschied im direkten Vergleich mit der verbesserten Version. Der helle Klang mit einem Kunststoff-Klackern ist bei der Gen2 verschwunden, ersetzt durch ein wesentlich dumpferes Klangbild mit satterer Akustik. Von der günstigen Anmutung der alten S4 ist keine Spur mehr geblieben.

Unterschiede sind bei allen Tipparten, auch beim Spielen und sanften Eindrücken, gut wahrnehmbar. Lediglich die Leertaste sticht heraus, hier würde zusätzliche Dämmung in der Tastenkappe Wunder wirken. Wie für SGK50 S2 und S3 gilt: Es geht zwar nochmals dezenter und satter, Anschläge können für mehr Geld klarer und präziser werden. Die S4 Gen2 ist allerdings eine möglichst leise gedachte Tastatur, die insbesondere in ihrem Preissegment überzeugt.

Dezenter geht es zudem im Abgleich mit einer PBT-Version der S3. Das Zusammenspiel von besseren Tastern und Kappen verändert das Klangbild noch einmal. Hellere Frequenzen verschwinden, es wird dunkler gefärbt, tieffrequenter und dumpfer. Die Caps haben daran den Löwenanteil – kein Wunder, denn ihre Wandstärke ist bei der PBT-Version um 50 Prozent höher. Das macht sich besonders bei der noch recht hellen und prägnanten Leertaste bemerkbar, die davon deutlich profitiert. Für größtmögliche Ruhe bei Sharkoon muss es also die PBT-Version sein.

Sharkoon SGK50 S4 Gen2 (Gateron Yellow)
Sharkoon SGK50 S4 (Kailh RT Red)
Zwischen Switch Plate und PCB sowie unter dem PCB sind bei der S4 Gen2 Silikonmatten verbaut
Zwischen Switch Plate und PCB sowie unter dem PCB sind bei der S4 Gen2 Silikonmatten verbaut
Die erste Generation der S4 war deutlich einfacher gedämmt
Die erste Generation der S4 war deutlich einfacher gedämmt

Alltag: Dank FN gut

Ein Kompaktlayout funktioniert nur dann gut, wenn wegfallende Funktionen möglichst verlustarm kompensiert werden können. Beim 60%-Format kommt daher der FN-Ebene die größte Bedeutung zu – und der Möglichkeit, sie nach individuellen Vorstellungen anzupassen. Das ist mit der Gen2 nun möglich.

Dass dank QMK-Firmware auch die FN-Taste selbst umgelegt werden kann, hilft enorm. Wird sie etwa auf Capslock gelegt, lassen sich alle Tasten unter der Ruheposition der linken Hand sehr effektiv für Zusatz- oder ersetzte Funktionen nutzen ohne Zeit zu verlieren. Mit etwas Übung ergibt sich sogar ein Zeitgewinn.

Dieses Szenario muss man allerdings im Hinterkopf haben, um mit dem Mini-Formfaktor zurechtzukommen: Er erfordert nicht nur etwas Eingewöhnung wie die 75%- und 80%-Varianten, sondern ein gewisses Maß an Flexibilität, man muss sich darauf ein Stück weit einlassen wollen und Gedanken machen.

VIA kann die Tastatur auf mehreren Ebenen programmieren
VIA kann die Tastatur auf mehreren Ebenen programmieren
Auch Makros lassen sich anlegen
Auch Makros lassen sich anlegen
LED-Settings sind wie VIA selbst übersichtlich und schlank gehalten
LED-Settings sind wie VIA selbst übersichtlich und schlank gehalten

Software: Open Source siegt

Die neue S4 bestückt Sharkoon auch mit quelloffener Firmware. Sie kann entweder manuell oder über die VIA-Webapp programmiert werden, wobei hier nicht einmal eine Konfigurationsdatei geladen werden muss.

Das hat nur Vorteile. VIA läuft im Browser unabhängig von der Plattform oder dem Weiterentwicklungswillen eines Herstellers. Darüber hinaus präsentiert sich die App übersichtlich, intuitiv und ohne Ballast, den eine System-Software mit sich bringt. Dass man sich dafür in ein paar sehr technische Tastenbezeichnungen eindenken muss, ist ein kleiner Preis für die handfesten Vorteile der Plattform.

Fazit: Den Preis wert

Eine Tastatur für 70 Euro kann man schwerlich als Einstiegsmodell bezeichnen. Trotzdem ist sie ein Einstieg: Ein sinnvoller in das 60%-Format, und das trotz oder gerade wegen des höheren Preises.

Die 30 beziehungsweise 40 Euro Aufpreis zum letzten Marktpreis des Vorgängers kann die SGK50 S4 Gen2 definitiv gut einsetzen und damit auch rechtfertigen. Sie eliminieren die vorher nötige Kompromissfähigkeit und Einschränkungen. Die Gen2-SGK50 zeigt nicht nur das Potential des Formfaktors auf, sondern lässt es auch voll ausschöpfen. Umsonst gibt es das bessere Paket aber eben nicht.

Fazit: Die S4 Gen2 stellt ihre Vorgängerin in den Schatten
Fazit: Die S4 Gen2 stellt ihre Vorgängerin in den Schatten

Frei programmierbar, bessere (Basis-)Taster sowie die geringe Lautstärke tragen beide dazu bei, dass die SGK50 ein guter Alltagsbegleiter sein kann. Sie wird nicht ultra-silent, aber angenehmer, zudem kann das Layout auf der FN-Ebene endlich angepasst werden um nach individuellem Gusto fehlende Tasten zu kompensieren. In der Summe gefällt sie so besser als die Ducky One 3 Mini, die auch noch mehr kostet.

Paradoxerweise ist auch innerhalb der Serie die teurere Version die beste. Der kleine Aufpreis für bessere, wenn auch lichtundurchlässige Tastenkappen und die feineren Taster der PBT-lohnt sich, wenn man nicht ohnehin gleich alles selbst zusammenstellen möchte. Dann kann man aber auch gleich zum rund 50 Euro teuren Barebone greifen, das ohne Taster und Kappen geliefert wird. Solche Überlegungen zeigen jedoch: Die SGK50 S4 Gen2 ist eine korrekte Tastatur, die im Kern absolut taugt.

Sharkoon SGK50 S4 Gen2 (Gateron Yellow)
03.06.2025
  • Leises, unauffälliges Tippgeräusch
  • Quelloffene Software
  • Kompakte Abmessungen
  • Quelloffene, flexible Software
  • Layout erfordert Kompromissbereitschaft
  • 3 LEDs leuchten durch Tastenreihen

ComputerBase hat die Skiller SGK50 S4 Gen2 von Sharkoon leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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