Huawei MatePad 12 X im Test: Das helle 12-Zoll-PaperMatte-Tablet ist vielseitig

Das Huawei MatePad 12 X bietet ein hervorragendes LC-Display mit 144 Hz und reflexionsarmem PaperMatte-Finish. Nicht nur beim Display ist das neue 12-Zoll-Tablet von Huawei dem Xiaomi Pad 6S Pro überlegen, sondern auch preislich ist es die günstigere Wahl. Mit M-Pencil und magnetischer Tastatur beweist es im Test Vielseitigkeit.
Das Huawei MatePad 12 X ist neben dem MatePad Pro 12.2 (Test) das zweite neue 12-Zoll-Tablet von Huawei, das heute in den Handel startet. Passend zum Verkaufsstart liefert ComputerBase auch für dieses Tablet den Test.
Preislich ist das MatePad 12 X günstiger positioniert als das MatePad Pro 12.2, wofür es unter anderem auf das Tandem-OLED-Panel des teureren Tablets verzichtet. Nichtsdestotrotz bietet auch das MatePad 12 X ein 2,8K-PaperMatte-Display mit 12 Zoll und 3:2 Seitenverhältnis sowie einen 10.000-mAh-Akku, unterstützt den Einsatz des Huawei M-Pencil zum Schreiben und Zeichnen auf dem Tablet und bietet mit dem Smart Magnetic Keyboard eine Tastatur für längere Texteingaben.
Das Huawei MatePad 12 X ist ab heute in den Farben Grün und Weiß erhältlich. Für die 12+256-GB-Version müssen 649 Euro inklusive Smart Magnetic Keyboard bezahlt werden. Zum Start gibt es für Käufer einen M-Pencil und 12 Monate Microsoft 365 gratis dazu und einen 99-Euro-Gutschein für die FreeBuds 5i. Für den Test stand die grüne Version zur Verfügung. Nicht in Deutschland gibt es das Modell mit nur 8 GB RAM.
- hoher Kontrast
- hohe Helligkeit
- reflexionsarmes PaperMatte-Display
- 144 Hz
- praktisches 3:2 Seitenverhältnis
- dünn und leicht
- hervorragende Verarbeitung
- sehr gute Akkulaufzeit für Multimedia
- gute Stereo-Lautsprecher
- Smart Magnetic Keyboard
- M-Pencil
- Mittelklasse-SoC
- ab Werk keine Google-Apps
- unnötige Bloatware
Unterschiede MatePad 12 X zum MatePad Pro 12.2
Da das MatePad 12 X ebenfalls als 12-Zoll-Tablet antritt, sollen zunächst die Unterschiede zum MatePad Pro 12.2 verdeutlicht und ein Vergleich zum Xiaomi Pad 6S Pro 12.4 (Test) gezeigt werden, indem ein genauerer Blick auf die Spezifikationen geworfen wird, bevor auf jeden Unterschied noch einmal einzeln gesondert eingegangen wird.
Huawei MatePad 12 X | Huawei MatePad Pro 12.2 | Xiaomi Pad 6S Pro 12.4 | Apple iPad Air (2024, 13 Zoll) | |
---|---|---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
HarmonyOS 4.2 | Android 14.0 | iPadOS 17 | |
Display: | 12,00 Zoll, 1.840 × 2.800 280 ppi, 144 Hz LCD, HDR |
12,20 Zoll, 1.840 × 2.800 275 ppi, 144 Hz Tandem OLED, HDR |
12,40 Zoll, 2.032 × 3.048 295 ppi, 144 Hz LCD, HDR |
13,00 Zoll, 2.048 × 2.732 263 ppi, 60 Hz IPS |
Bedienung: | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Physische Tastatur, Fingerabdrucksensor | |
SoC: | HiSilicon Kirin T90A 1 × Taishan Big, 2,49 GHz 3 × Taishan Mid, 2,15 GHz 4 × Cortex-A510, 1,53 GHz 64-Bit |
HiSilicon Kirin T91 1 × Taishan Big, 2,19 GHz 3 × Taishan Mid, 2,18 GHz 4 × Cortex-A510, 1,55 GHz 7 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 1 × Cortex-X3, 3,20 GHz 2 × Cortex-A715, 2,80 GHz 2 × Cortex-A710, 2,80 GHz 3 × Cortex-A510R, 2,00 GHz 4 nm, 64-Bit |
Apple M2 4 × Avalanche, 3,50 GHz 4 × Blizzard, 2,42 GHz 5 nm, 64-Bit |
GPU: | Maleoon 910 | Adreno 740 680 MHz |
Apple Nona-Core 1.398 MHz |
|
RAM: | 12.288 MB Variante 8.192 MB |
12.288 MB | 8.192 MB LPDDR5X Variante 12.288 MB LPDDR5X |
8.192 MB LPDDR5 |
Speicher: | 256 GB | 512 GB | 256 / 512 GB | 128 / 256 / 512 / 1.024 GB |
1. Kamera: | 13,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF |
50,0 MP, 2160p LED, f/1,80, AF |
12,0 MP, 2160p f/1,80, AF |
|
2. Kamera: | 8,0 MP, f/2,20 | 2,0 MP, f/2,40 | Nein | |
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20 |
8,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,00 |
32,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20 |
12,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,40 |
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | Nein | Nein Variante GPRS + EDGE |
||
UMTS: | Nein | Nein Variante DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
||
LTE: | Nein | Nein Variante Advanced Pro |
||
5G: | Nein | Nein Variante NSA/SA |
||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac/ax/be Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac/ax | |
Bluetooth: | 5.2 | 5.3 | ||
Ortung: | A-GPS | Nein | Nein Variante A-GPS |
|
Weitere Standards: | USB-C 3.2, Tastatur-Dock | USB-C 3.2, NFC, Tastatur-Dock | USB-C 3.2, Smart Connector, Magnetic Connector | |
SIM-Karte: | – | – Variante eSIM |
||
Akku: | 10.100 mAh, 66,0 W fest verbaut |
10.100 mAh (39,49 Wh), 100,0 W fest verbaut |
10.000 mAh, 120,0 W fest verbaut |
? (36,59 Wh) fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 183,0 × 270,0 × 5,90 mm | 182,5 × 271,3 × 5,50 mm | 191,6 × 278,7 × 6,26 mm | 214,9 × 280,6 × 6,10 mm |
Schutzart: | – | |||
Gewicht: | 555 g | 512 g | 590 g | 617 / 618 g |
Preis: | 649 € / 569 € | ab 770 € | 699,99 € / 799,99 € | ab 759 € / ab 869 € / ab 949 € / ab 1.414 € / ab 1.544 € / ab 1.250 € / ab 1.599 € / ab 1.319 € |

2,8K-PaperMatte-Display mit 12 Zoll und 3:2
Ein entscheidender Unterschied liegt, wie eingangs erwähnt, im Display. Nutzt das MatePad Pro 12.2 ein 12,2 Zoll großes Tandem-OLED-Display, so fällt das Display des MatePad 12 X mit 12,0 Zoll nicht nur etwas kleiner aus, sondern es handelt sich insbesondere nicht um ein OLED-Display, sondern ein LC-Display. Die Auflösung des 12-Zoll-LC-Displays beträgt allerdings ebenfalls 2.800 × 1.840 Pixel, ist also identisch, resultiert nun aber in 280 ppi. Auch beim MatePad 12 X kommt somit das praktische 3:2-Seitenverhältnis zum Einsatz. Das laut Huawei bis zu 1.000 cd/m² helle Display bietet eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz (30, 60, 90, 120 und 144 Hz), unterstützt den DCI-P3-Farbraum und soll mit einer Farbabweichung von weniger als 1 DeltaE eine hohe Farbgenauigkeit aufweisen.

Fast 1.000 nits und hoher Kontrast
Im Test werden bei der vollflächigen Darstellung von Weiß bis zu 941 cd/m² gemessen. Das ist fast so viel wie die 956 cd/m² beim MatePad Pro 12.2 im SDR-Modus, letzteres erreicht im HDR-Modus allerdings 2.152 cd/m². Mit 1,84 cd/m² fällt die minimale Helligkeit des 12 X niedriger aus als beim neuen Bruder, der Schwarzwert liegt bei 0,386 cd/m², was dem MatePad 12 X trotz LCD einen hervorragenden Kontrast von 2.438:1 beschert. Die Farbtemperatur fällt mit 7.380 Kelvin allerdings etwas zu kühl aus.
Ein weiterer Punkt, in dem man den Preisunterschied beider Tablets bemerkt, sind die Displayränder. Ganz so schmal wie beim MatePad Pro fallen sie beim 12 X nicht aus. Dennoch ist dies kein Aspekt, der negativ auffällt, von den breiten Rändern des günstigen iPads ist man immer noch weit entfernt.
Beim Display setzt Huawei wie beim MatePad Pro 12.2 (Test) und Huawei MatePad 11.5"S (Test) auf ein PaperMatte-Display, also eine matte Oberfläche, die das Licht bricht, Reflexionen verhindert und ein angenehmeres Schreib- und Bediengefühl bietet. Auch beim MatePad 12 X überzeugt das PaperMatte-Display und liefert hervorragende Lichteigenschaften. Details und ein Vergleich zum iPad finden sich im Test des MatePad Pro 12.2.

Auch das MatePad 12 X unterstützt den M-Pencil der 3. Generation und die GoPaint-App zum Zeichnen. Da auf die GoPaint-App bereits im Test des MatePad 11.5"S ausführlich eingegangen wurde, wird an dieser Stelle darauf verwiesen.
10.100-mAh-Akku für lange Video-Wiedergabe
Geladen wird mit 66 statt 100 Watt
Mit einem Akku mit einer Kapazität von 10.100 mAh bietet das MatePad 12 X hier genau so viel wie das MatePad Pro 12.2. Geladen wird der Akku über USB-C mit bis zu 66 Watt, also weniger als die 100 Watt des Pro-Modells. Die volle Ladegeschwindigkeit wird auch hier durch das Gedrückthalten der Ladeanimation auf dem Display erreicht, um das Turbo-Charging zu aktivieren. Entsprechend länger fällt die Ladedauer des 12 X aus, die 53 Minuten vom MatePad Pro werden deutlich verfehlt, nach rund 97 Minuten ist der Akku des MatePad 12 X von 0 auf 100 Prozent geladen.
Akkulaufzeit des MatePad 12 X
Huawei gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 14 Stunden identisch an, was sich im Test aber nicht immer bewahrheitet. ComputerBase testet die Akkulaufzeit wie immer in zwei Szenarien, bei der YouTube-Wiedergabe über WLAN und im Akkutest des PCMark, wobei das Display immer auf 200 cd/m² kalibriert ist. Ein Reduzieren der Auflösung ist deaktiviert, die Bildwiederholfrequenz beträgt 144 Hz.
Mit fast 16 Stunden liefert das MatePad 12 X im YouTube-Test eine sehr gute Akkulaufzeit, die allerdings fast 2 Stunden kürzer ausfällt als beim MatePad Pro 12.2, das vom OLED-Display profitiert. Im Akkutest des PCMark kann sich das MatePad 12 X dafür überraschend um eine Stunde vom Pro-Modell absetzen.
555 Gramm und 5,9 mm dünn
Das MatePad 12 X wiegt 555 Gramm und erhält damit, obwohl es vergleichsweise leicht ist, nicht den Titel des leichtesten 12-Zoll-Tablets, der nämlich bereits an das MatePad Pro 12.2 vergeben wurde, das 508 beziehungsweise 512 Gramm (PaperMatte Edition) wiegt. Das MatePad 12 X misst 270 × 183 × 5,9 mm und ist somit etwas dicker als das 271,25 × 182,5 × 5,5 mm große Pro 12.2. Eklatant unterscheiden sich beide Modelle nicht, dank dünnerem Rahmen packt das MatePad Pro 12.2 ein minimal größeres Display mit nahezu identischen Außenmaßen.
Auch das MatePad 12 X ist hervorragend verarbeitet und steht dem MatePad Pro 12.2 in diesem Punkt in nichts nach.
Wi-Fi 6, GPS, Bluetooth, NearLink
Neben Wi-Fi 6 (802.11 ax) mit 2,4 und 5 GHz unterstützt das MatePad 12 X Bluetooth 5.2 und GPS für die Positionsbestimmung, so dass auch Karten-Apps problemlos genutzt werden können. Für die Kommunikation zum M-Pencil und dem Smart Magnetic Keyboard nutzt Huawei das eigene NearLink-Funkprotokoll. Die Komponenten werden magnetisch verbunden und aktivieren und verbinden sich so automatisch. Mobilfunk wird im MatePad 12 X nicht unterstützt. Auch über einen Steckplatz für Speicherkarten zur Speichererweiterung verfügt es nicht.

Neben einem Gyroskop kommen ein Gravitationssensor, ein optischer Umgebungslichtsensor und ein Hallsensor zum Einsatz. Den Kompass, den das MatePad Pro 12.2 bietet, besitzt das MatePad 12 X nicht.
Einen Fingerabdrucksensor in der Power-Taste bietet das MatePad 12 X im Gegensatz zum MatePad Pro 12.2 nicht.
Dual-Kamera an der Rückseite
Auch das günstigere Tablet bietet drei Kameras, zwei an der Rückseite mit 13 und 8 MP und eine an der Vorderseite. Auf das Mate-Design im runden Kameramodul verzichtet Huawei beim 12 X aber. Dennoch ragt auch beim MatePad 12 X das Kameramodul aus dem Gehäuse heraus, weshalb das Tablet ohne Cover auf dem Tisch kippelt.

Die primäre Rückkamera bietet wie beim MatePad Pro 12.2 13 Megapixel, eine Blende von f/1.8, Autofokus und ein Sichtfeld von 77 Grad. Die Weitwinkel-Rückkamera verfügt hingegen über 8 Megapixel, eine Blende von f/2.2, einen Fixfokus und ein Sichtfeld von 112 Grad, ist also ebenfalls identisch zum Pro-Modell. Die Frontkamera mit 8 Megapixel bietet eine Blende von f/2.2 und einen Fixfokus, ist dem Modell im Pro-Tablet auf dem Papier also leicht unterlegen.
Bei Videoaufnahmen unterstützen sowohl die Frontkamera als auch die Hauptkamera Aufnahmen mit 4K-Auflösung, sind dabei aber auf 30 FPS limitiert. Bei 1080p können über die Hauptkamera Videos auch mit 60 FPS aufgezeichnet werden, die Frontkamera verbleibt immer bei 30 Bilder pro Sekunde.
Sechs Lautsprecher und zwei Mikrofone
Für die Unterhaltung verfügt das Tablet über sechs Lautsprecher in Stereo-Anordnung, formal also zwei mehr als das MatePad Pro 12.2. Dafür werden nur zwei statt vier Mikrofone geboten. Sie sitzen beide im äußeren Rahmen an der Oberseite, wenn das Tablet im Landscape-Modus betrieben wird. Ein nach hinten ausgerichtetes Mikrofon bei den Kameras wie beim MatePad Pro 12.2 bietet das MatePad 12 X somit nicht.

Mit Smart Magnetic Keyboard für Texte
Auch für das MatePad 12 X bietet Huawei eine Tastatur an, das Smart Magnetic Keyboard. Es verbindet sich kabellos über NearLink, der interne Akku der Tastatur wird jedoch wie beim MatePad 11.5"S (Test) über Pogo-Pins geladen, deren Kontaktflächen am Notebook nun aber an der Rückseite liegen und so stets verdeckt sind. Wie beim MatePad 11.5"S besitzt das Keyboard kein Touchpad, das Glide Keyboard beim MatePad Pro 12.2 bietet ein solches hingegen. Dennoch handelt es sich bei dem Smart Magnetic Keyboard für das MatePad 12 X wieder um eine andere Version als für das MatePad 11.5"S, denn es besteht aus einem Stück, kann also nicht in Rückseite und Tastatur geteilt werden. Auch bei diesem Modell kann das Tablet über zwei magnetische Kontaktflächen mit unterschiedlichen Aufstellwinkeln genutzt werden.
Mit 308 Gramm fällt das Keyboard angenehm leicht aus, die Kombination aus Tablet und Keyboard wiegt insgesamt nur 893 Gramm, ist also sogar noch mal leichter als die 932 Gramm der Kombination aus MatePad Pro 12.2 und Glide Keyboard.

Einen Stauraum für den M-Pencil wie beim Glide Keyboard bietet das Smart Magnetic Keyboard des MatePad 12 X jedoch nicht. Der Stift kann ausschließlich am Tablet selbst magnetisch angedockt werden. Dies funktioniert problemlos auch dann, wenn das Tastatur-Cover am Tablet angebracht ist.
Die Haptik des neuen Smart Magnetic Keyboards ist wie beim Pro-Modell hervorragend und ein Handschmeichler.
M-Pencil mit NearLink
Der bereits mehrfach im Test erwähnte M-Pencil der dritten Generation mit 16.384 Druckempfindlichkeitsstufen funktioniert auch in Verbindung mit dem MatePad 12 X hervorragend, so dass auf diesem handschriftlich Notizen festgehalten oder Zeichnungen erstellt werden können. Weitere Details zum M-Pencil lassen sich im Test des Huawei MatePad 11.5"S und MatePad Pro 12.2 nachlesen.

Kirin T90A SoC mit Maleoon 910 GPU
Details zu Kernen und Takt
Im MatePad Pro 12 X steckt das Kirin T90A SoC, ein Acht-Kern-SoC auf Basis des Kirin 9000. Der Kirin T90A bietet 8 CPU-Kerne mit 12 Threads, wobei die CPU-Kerne auf drei Cluster aufgeteilt sind. Dieses besteht aus einem schnellen HiSilicon-Kern mit 2,49 GHz, drei HiSilicon-Kernen mit 2,15 GHz und vier Cortex-A510-Kerne mit 1,53 GHz. Die technischen Daten des T90A im MatePad 12 X sind somit identisch zu denen des Kirin 9000WL im Huawei MatePad 11.5"S. Die vier HiSilicon-Kerne beherrschen Simultaneous Multithreading (SMT), woraus sich zwölf Threads ergeben.
Nachfolgende Tabelle zeigt noch einmal die unterschiedlichen Ausführungen des SoC auf, die Huawei in den unterschiedlichen Tablets und Smartphones verbaut.
MatePad Pro 12.2 | MatePad 12 X | MatePad 11.5"S | Pura 70 Ultra | |
---|---|---|---|---|
SoC und Takt | Kirin T91 1 × Taishan Big mit 2,19 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,18 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,55 GHz |
Kirin T90A 1 × Taishan Big mit 2,49 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,15 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,53 GHz |
Kirin 9000WL 1 × Taishan Big mit 2,49 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,15 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,53 GHz |
Kirin 9010 1 × Taishan Big mit 2,30 GHz 3 × Taishan Mid mit 2,18 GHz 4 × Cortex A510 mit 1,55 GHz |
GPU | Maleoon 910 |
Formal ist das SoC im MatePad 12 X somit etwas schneller als im MatePad Pro 12.2.
Kirin T90A im Benchmark
- 3DMark Sling Shot Extreme Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Sling Shot Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.0)
- 3DMark Wild Life Extreme Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited Stresstest (Metal/Vulkan)
Je nach 3DMark kann sich der Kirin T90A im MatePad 12 X etwas vom Kirin T91 im MatePad Pro 12.2 absetzen. Das ändert aber nichts daran, dass das SoC beispielsweise dem Snapdragon 8 Gen 2 im Xiaomi Pad 6S Pro 12.4 deutlich unterlegen ist. Probleme mit einem Heruntertakten aufgrund zu hoher Hitzeentwicklung gibt es auch im MatePad 12 X nicht.
Geekbench zeigt im CPU-Test dann, dass der Kirin T91 im MateBook Pro 12.2 vor allem in den Multi-Core-Tests dem Kirin T90A etwas überlegen ist, während die Single-Core-Ergebnisse dank höherem Maximaltakt den Kirin T90A leicht vorne sehen.
Im GFXBench wird erneut deutlich wie weit Konkurrenten wie ein Xiaomi Pad 6S Pro dank Snapdragon bei der Grafikleistung dem Kirin-SoC davon eilen können.
Im PCMark und den Browserbenchmarks ist dieser Unterschied hingegen nicht so deutlich und das MatePad 12 X kann mitunter am Xiaomi Pad 6S Pro sogar vorbeiziehen.
Google Play Store, Netflix und Co installieren
Wie beim MatePad 11.5"S muss Huawei auch beim MatePad 12 X wegen der US-Handelsrestriktionen auf den Google Play Store und vorinstallierte Google-Apps verzichten. Stattdessen kommt Huaweis eigener App Store, die Huawei AppGallery zum Einsatz, in der viele Apps US-amerikanischer Unternehmen jedoch nicht angeboten werden dürfen.

Wer auf sie nicht verzichten möchte, kann aber auch auf dem MatePad 12 X problemlos selbst Netflix, Spotify und Google Apps wie YouTube, Gmail, Chrome, Google Fotos, Google Kalender, Google Home und Google Maps wieder installieren. Mit dem Aurora Store erhält man auch beim MatePad 12 X sozusagen den Google Play Store auf dem Tablet. Eine aufgrund des Testumfangs ausgelagerte Schritt-für-Schritt-Anleitung von ComputerBase erklärt, wie man die Google-Apps und –Dienste auf dem Huawei-Tablet installiert.
In einer zweiten Anleitung erläutert ComputerBase, wie man auf dem MatePad 12 X Netflix mit Widevine-Level L1, Disney+, Spotify, Prime Video, Discord, Banking-Apps und Co richtig nutzen kann. Das Vorgehen unterscheidet sich nicht zu den bisherigen MatePad-Tablets.
Fazit
Auch das Huawei MatePad 12 X hinterlässt im Test einen überzeugenden Eindruck. Auch wenn es mit normalem LC-Display nicht mit dem Tandem-OLED-Display des MatePad Pro 12.2 mithalten kann, hat Huawei aus dem 144 Hz schnellen LCD enorm viel herausgeholt. Mit fast 1.000 cd/m² ist es so auch noch einmal deutlich heller als das 625 cd/m² helle LCD im Xiaomi Pad 6S Pro und bietet zudem einen deutlich besseren Kontrast. Das PaperMatte-Display mit matter, reflexionsarmer Beschichtung bietet zudem in diesem Preisbereich nur Huawei. Dieser Punkt geht somit an das MatePad 12 X.

Denn der Vergleich zum Xiaomi Pad 6S Pro, das mit 12,4 Zoll Display etwas größer, dicker und schwerer ausfällt als das MatePad 12 X liegt durchaus nah. Liegt die unverbindliche Preisempfehlung des MatePad 12 X mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher inklusive Tastatur-Cover bei 569 Euro, so müssen für das Xiaomi Pad 6S Pro ohne Tastatur-Cover bei gleicher Speicherkonfiguration derzeit rund 545 Euro bezahlt werden (UVP 700 Euro). Die Xiaomi-Tastatur kostet 170 Euro extra, was einen Gesamtpreis von 715 Euro ergibt. Die unverbindliche Preisempfehlung des getesteten MatePad 12 X mit 12 GB RAM beträgt hingegen 649 Euro inklusive Tastatur-Cover. Das Xiaomi Pad 6S Pro mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher ist derzeit nur bei einem Händler für 615 Euro erhältlich – ohne optional erhältliche Tastatur für 170 Euro. Mit Tastatur sind es somit 785 Euro. Auch beim Preis liegt somit das MatePad 12 X gegenüber dem Xiaomi Pad 6S Pro vorne.
Spinnt man den Vergleich zwischen MatePad 12 X und Xiaomi Pad 6S Pro weiter, so bietet das MatePad GPS, das Pad 6S Pro dafür einen Fingerabdrucksensor und NFC. Darüber hinaus entscheidet das Pad 6S Pro zwei Kategorien für sich: Akkulaufzeit und Leistung. Auch wenn das MatePad 12 X eine durchaus überzeugende Akkulaufzeit aufweist, hält das Xiaomi Pad 6S Pro noch einige Stunden länger durch. Und der Snapdragon 8 Gen 2 ist dem Kirin T90A bei der Grafikleistung deutlich überlegen. Das MatePad 12 X bietet Mittelklasse-Leistung, die im Alltag völlig ausreichend ist, in Spielen ist ein Tablet wie das Xiaomi Pad 6S Pro aber überlegen.
Die Verarbeitung des MatePad 12 X überzeugt erneut auf ganzer Linie, hier gibt es nichts zu kritisieren. Auch das Smart Magnetic Cover bietet nicht nur guten Schutz und ein angenehmes Schreibgefühl, sondern hinterlässt auch haptisch einen hervorragenden Eindruck. In Verbindung mit dem M-Pencil, den das MatePad 12 X unterstützt, ist das Tablet so erneut sehr vielseitig einsetzbar und mit einem Gewicht von zusammen unter 900 Gramm auch unterwegs angenehm leicht.

Auch beim MatePad 12 X gilt es jedoch zu beachten, dass das Tablet ohne Google Apps und Google Play Store ausgeliefert wird. Wer etwas Erfahrung mit Android-Geräten hat, kann jedoch der Schritt-für-Schritt-Anleitung von ComputerBase folgen, die erklärt, wie man die Google-Apps und ‑Dienste auf dem Huawei-Tablet installiert. Dies funktioniert auch auf dem MatePad 12 X problemlos,
Erneut störend fallen in diesem Zusammenhang aber die zahlreichen vorgeschlagenen und bereits vorinstallierten Apps sowie die Aufforderung beim Einrichten des Tablets zahlreiche Apps zu installieren auf. Diese unnötige Werbung sollte sich Huawei sparen, da sie nicht den Eindruck sinnvoller Vorschläge erwecken. Darüber hinaus muss man beim Einrichten der Einwilligung zum Werbe-Tracking aktiv widersprechen, anstatt es zu aktivieren.

Das Huawei MatePad 12 X ist mit PaperMatte-Display, 256 GB internem Speicher, 12 GB RAM sowie Smart Magnetic Keyboard im deutschen Huawei-Store ab heute in Grün und Weiß für 649 Euro erhältlich.
- hoher Kontrast
- hohe Helligkeit
- reflexionsarmes PaperMatte-Display
- 144 Hz
- praktisches 3:2 Seitenverhältnis
- dünn und leicht
- hervorragende Verarbeitung
- sehr gute Akkulaufzeit für Multimedia
- gute Stereo-Lautsprecher
- Smart Magnetic Keyboard
- M-Pencil
- Mittelklasse-SoC
- ab Werk keine Google-Apps
- unnötige Bloatware
ComputerBase hat das MatePad 12 X mit M-Pencil und Smart Magnetic Keyboard leihweise unter NDA von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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